Die Sparda-Bank Düsseldorf und ihre Schwester, die Sparda-Bank Münster werden ebenfalls von der Fusionswelle der Banken erfasst. Wir berichteten bereits über Fusionen von Sparkassen und Volksbanken. Die Zusammenschlüsse machen auch bei den Sparda-Banken nicht Halt.
11,3 Milliarden Euro Bilanzsumme
Sparda-Bank West und Sparda-Bank Münster treten dem Zusammenschluss näher. Die Verhandlungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Dennoch äußert man sich bereits über das angestrebte Ziel. „Im permanent härter werdenden Finanzdienstleistungswettbewerb sind angesichts der immer stärkeren Regulierung und mit Blick auf die anhaltende Niedrigzinsphase auf Dauer nur große Einheiten zukunftsfähig.“ wurde kürzlich einstimmig verlautbart.
Der Zusammenschluss der beiden Finanzinstitute mündet in die neue Sparda-Bank West. Die Bilanzsumme der Sparda-Bank West steigt damit auf voraussichtlich 11,3 Milliarden Euro an. Im Ranking der Sparda-Banken würde dies die Sparda-Bank West auf Platz zwei gleich hinter der SpardaBank Baden-Württemberg katapultieren. Auch im Vergleich mit den übrigen Genossenschaftsbanken wird die neue Sparda-Bank West einen prominenten Platz in den Top 5 einnehmen.
Die Sparda-Bank Münster wird in der Sparda-Bank West aufgehen und bringt in die Fusion 16 Filialen ein, von denen die Hälfte in Niedersachsen liegt. Für die Sparda-Bank West mündet dies in eine nahezu flächendeckende Präsenz im gesamten Nordrhein-Westfalen. Das Filialnetz wird nach der Fusion 85 Standorte umfassen, in denen etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die Zahl der Kunden wächst durch den Zusammenschluss auf insgesamt 727.000 an.
Folgen des Zusammenschlusses
Natürlich wird sich auch hier die Frage nach wegfallenden Arbeitsplätzen stellen. Filialschließungen werden jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht diskutiert. Überschneidungen im Wirtschaftsgebiet würde es aufgrund des Regionalprinzips der Sparda-Banken nicht geben. Allerdings werden Fragen der Rationalisierung mit Sicherheit gestellt werden. Der auf allen Banken lastende Druck aus niedriger Zinsmarge, Digitalisierung und Regulierung trägt dazu bei, das Thema auf den Tisch legen zu müssen.
Historie
Zusammenschlüsse von Sparda-Banken sind nicht neu. Vor nun immerhin 15 Jahren ist die Sparda-Bank West selbst aus einer Fusion mehrerer Sparda-Banken entstanden. Damals waren es die Sparda-Bank Essen und ihre Schwestern in Wuppertal und Köln, die in der Sparda-Bank West aufgingen.
Ausblick
Der Zusammenschuss wird nach Angabe der beiden Sparda-Banken her keine kurzfristigen Effekte produzieren. Die Fusion ist mit langfristiger Perspektive geplant. So sollen über die Vermeidung von Doppeltinvestitionen und die Optimierung von Prozessen Nutzeneffekte generiert werden. Diese sind jedoch eher in mittelfristiger Perspektive zu sehen. Als Resultat des Zusammenschlusses sieht man auch eine künftig stabilere Ertrags- und Kapitalbasis.
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