Das Bundeskartellamt hat am 28. September die Freigabe für die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zwischen Rheinmetall und der Ukrainian Defence Industry (UDI) erteilt. Diese strategische Kooperation, die im Mai 2023 gestartet wurde, hat somit einen weiteren Meilenstein erreicht. Es werden nun nur noch die erforderlichen Genehmigungen für das Unternehmen erwartet, die in naher Zukunft erteilt werden sollten.
Keine Konkurrenz in Deutschland: Rheinmetall und UDI kooperieren
Das neu gegründete Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und dem ukrainischen Staatskonzern UDI wird seinen Hauptsitz in Kiew haben. Es wird sich auf verschiedene Tätigkeitsbereiche wie Service, Wartung, Montage, Produktion und Entwicklung von Militärfahrzeugen konzentrieren. Das Unternehmen wird vorerst ausschließlich in der Ukraine tätig sein, wodurch es zu keinen wettbewerblichen Überschneidungen in Deutschland kommen wird. Das Bundeskartellamt hat das Projekt innerhalb eines Monats genehmigt, da es keine wettbewerblichen Bedenken gibt.
Das Hauptziel der Kooperation zwischen Rheinmetall und UDI besteht darin, die rüstungswirtschaftliche Basis der Ukraine zu stärken und die nationale Sicherheit des Landes zu verbessern. Dies soll durch den schrittweisen Aufbau gemeinsamer Fähigkeiten in der Rüstungstechnologie in der Ukraine erreicht werden. Die Zusammenarbeit umfasst einen umfassenden Technologietransfer, den Aufbau wehrtechnischer Kapazitäten und die kurzfristige Lieferung von militärischer Ausrüstung aus Deutschland.
Die strategische Kooperation zwischen Rheinmetall und UDI hat für die Ukraine eine Vielzahl von Vorteilen. Durch den umfassenden Technologietransfer werden die wehrtechnischen Kapazitäten im Land weiterentwickelt. Gleichzeitig entsteht zusätzliche lokale Wertschöpfung und es erfolgt eine schnelle Lieferung von militärischer Ausrüstung aus Deutschland.
Im Rahmen der strategischen Kooperation zwischen Rheinmetall und UDI liegt der Fokus zunächst auf der Instandsetzung von Militärfahrzeugen, die der Ukraine durch Ringtausch-Projekte der deutschen Bundesregierung und Direktlieferungen zur Verfügung gestellt wurden. Dieser erste gemeinsame Schritt bildet den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und trägt dazu bei, die militärischen Kapazitäten der Ukraine weiter auszubauen und zu stärken.
In späteren Phasen der Kooperation zwischen Rheinmetall und der Ukrainian Defence Industry (UDI) ist geplant, gemeinsam ausgewählte Rheinmetall Produkte in der Ukraine herzustellen. Dies erfolgt auf Basis eines umfassenden Technologietransfers, bei dem deutsche Expertise und Fachwissen an ukrainische Spezialisten weitergegeben werden. Ziel ist es, neue militärische Systeme zu entwickeln, die sowohl den ukrainischen Bedarf decken als auch international wettbewerbsfähig sind. Diese Systeme sollen anschließend aus der Ukraine exportiert werden, um die ukrainische Verteidigungsindustrie zu stärken und neue Märkte zu erschließen.
Die Rheinmetall AG ist ein führender Technologiekonzern mit Hauptsitz in Düsseldorf. Mit seinen fünf Divisionen, die sich auf Fahrzeugsysteme, Waffen und Munition, elektronische Lösungen, Sensoren und Aktuatoren sowie Materialien und Handel konzentrieren, ist Rheinmetall weltweit an 132 Standorten vertreten. Das Unternehmen beschäftigt rund 28.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro. Rheinmetall ist ein wichtiger Partner in der Verteidigungsindustrie und zählt zu den führenden Technologieunternehmen weltweit.
Rheinmetall ist ein international tätiges Unternehmen in der Verteidigungsindustrie, das mit seinen innovativen Lösungen und Technologien weltweit Maßstäbe setzt. Dabei fokussiert sich das Unternehmen nicht nur auf die Verteidigungstechnologie, sondern treibt auch den Fortschritt in anderen Bereichen voran. Nachhaltigkeit ist dabei ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie, um umweltfreundliche und ressourcenschonende Lösungen zu entwickeln und so einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten.
Ukrainian Defence Industry (vormals Ukroboronprom) ist ein staatliches Unternehmen in der ukrainischen Verteidigungsindustrie mit 67.000 Mitarbeitern. UDI ist in verschiedenen Bereichen aktiv, darunter die Herstellung und Wartung von gepanzerten Fahrzeugen, Raketen und Artillerie, Radar und Flugzeugbau. Seit dem Ausbruch des Krieges mit Russland unterstützt UDI maßgeblich die militärischen Fähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte und trägt zur Stärkung der nationalen Sicherheit bei.
Durch die strategische Kooperation zwischen Rheinmetall und UDI werden sowohl die Ukraine als auch Rheinmetall von bedeutenden Vorteilen profitieren. Die Ukraine kann durch den Technologietransfer und den Aufbau wehrtechnischer Kapazitäten ihre Rüstungswirtschaft stärken und ihre nationale Sicherheit verbessern. Rheinmetall wiederum kann seine Geschäftstätigkeiten erweitern und neue Absatzmärkte erschließen. Diese Kooperation ist ein wichtiger Schritt für beide Unternehmen und unterstreicht die langfristige Partnerschaft zwischen Deutschland und der Ukraine.
